Tankstelle Schneider in Wilnsdorf

1933 legte Bernhard Schneider den Grundstein für die heutige hochmoderne Tankstelle in Wilnsdorf. Er war gelernter Zimmermann, konnte aber durch eine Verletzung in diesem Handwerk nicht mehr seinen Mann stehen. Obwohl es zu dieser Zeit im Ort Wilnsdorf nur drei Autos gab, setzte er kühn auf eine große Auto-Zukunft. Von den wenigen Fahrzeugen, die er betankte, wartete und pflegte, konnte Bernhard Schneider weder sich noch seine Familie ernähren. Mit Nebenjobs hielt er den „Laden” über Wasser.

Am 25. März 1945 lieferte Bernhard Schneider mit einer Pferdekutsche Milch aus. Von dieser Fahrt kehrte er nicht zurück: Auf der Wilnsdorfer Straße kam er tragischerweise bei einem Tieffliegerangriff ums Leben. Seine Frau Hilde Schneider stand plötzlich alleine da. Sie hielt die Tankstelle am Leben – und das in einer schwierigen Zeit, die manchen gestandenen Mann zur Aufgabe einer der wenigen im Siegerland existierenden Tankstellen zwang.

Ihr Sohn Hermann Schneider, der damals 12 Jahre alt war, richtete zu dieser Zeit einen Sonderservice für die Kunden ein. Inzwischen gab es im Raum Wilnsdorf entschieden mehr als drei Autos. Er brachte die Kunden mit ihrem Wagen nach Hause und nahm das Fahrzeug für die Serviceleistungen wieder mit. Der damalige Ortspolizist Waldeyer hielt manche Standpauke, aber dabei blieb es dann auch schon.

Ende der 1960er-Jahre war die Existenz der Tankstelle durch den Bau der Autobahn mehr als bedroht.
Damit die Tankstelle trotz des fehlenden Durchgangsverkehrs weiter bestehen konnte, wurde ein Abschleppdienst gegründet, der bei Unfällen und bei Pannen im Auftrag des ADAC auf die schnelle Piste geht.

1981 wurde der Grundstein für den Erweiterungsbau sowie für eine Konzeption gelegt, die den modernsten Anforderungen gerecht wird, die heute an eine echte Servicestation gestellt werden.

Im Jahre 2004 erfolgte ein weiterer großer Umbau.

Das Wohnhaus wurde abgerissen und machte Platz für die Erweiterung des Daches und der Tankfläche.

Ebenso wurde der Shop enorm vergrößert und eine große Waschanlagenhalle gebaut, in der heute auch Transporter bis 2,8 m Höhe gewaschen werden können.